Gehen oder Bleiben?

7 klärende Fragen bei Beziehungskrisen

Viele unserer Klient:innen stehen irgendwann an diesem Punkt: Die Beziehung fühlt sich festgefahren an. Nähe ist selten geworden, Sex ist Tabuthema und Gespräche enden in Streit oder Schweigen – und die Frage „Bleiben oder gehen?“ rückt immer näher.

Doch diese Entscheidung ist selten leicht. Vielleicht ist da noch Liebe. Vielleicht gibt es vieles, was ihr euch gemeinsam aufgebaut habt, und das sind ja auch noch eure Kinder.

Vielleicht, ist es aber auch nur Gewohnheit, Angst oder Schuld.

Wir haben euch mal Fragen zusammengefasst, die dabei helfen können, ehrlich hinzuschauen – um der eigenen inneren Wahrheit ein Stück näherzukommen.

1. Wie fühlt sich mein Alltag in dieser Beziehung an?

Nicht jede Beziehung ist jeden Tag ein Feuerwerk. Aber dein Beziehungsalltag sollte dir mehr Kraft geben als nehmen. Frage dich:

Erlebe ich mehr Anspannung oder mehr Entlastung durch diese Partnerschaft?

2. Was hält mich wirklich noch hier?

Ist es Liebe? Oder eher Angst, allein zu sein, finanzielle Abhängigkeit, Hoffnung auf Veränderung, gemeinsame Verpflichtungen?

Bewusstes Hinterfragen bringt Licht ins Dunkel:

Was ist Wunsch – was ist Realität?

3. Wie offen kommunizieren wir noch?

Könnt ihr über eure Bedürfnisse sprechen – ohne Schuldzuweisungen? Oder drehen sich eure Gespräche im Kreis?

Kommunikation ist kein Bonus – sie ist das Fundament.

4. Wie sicher fühle ich mich emotional?

Fühlst du dich gesehen, gehalten, wertgeschätzt – oder oft verletzt und übergangen? Beziehung bedeutet nicht, sich ständig anpassen zu müssen, sondern sich mit sich selbst sicher verbunden zu fühlen.

5. Habe ich mich selbst in dieser Beziehung verloren?

Manchmal passt nicht nur die Beziehung nicht mehr – sondern wir sind zu jemand geworden, der wir nicht sein wollen. Wann hast du dich das letzte Mal wirklich lebendig gefühlt? Wie viel hat es wirklich mit dem anderen Part zu tun?

6. Gibt es beiderseitige Veränderungsbereitschaft?

Veränderung braucht zwei. Beziehung braucht Einsatzbereitschaft von Beiden. Du kannst viel erkennen und reflektieren – aber nur gemeinsam kann echte Transformation entstehen.

Will dein:e Partner:in überhaupt etwas verändern?

7. Was würde ich meinem besten Freund oder meiner besten Freundin in dieser Situation raten?

Der Perspektivwechsel wirkt oft Wunder. Was würdest du jemandem sagen, der deine Geschichte erzählt?

Deine innere Stimme kennt die Antwort oft schon.

Fazit: Deine Klarheit zählt

Ob du bleibst oder gehst – es sollte deine bewusste Entscheidung sein. Nicht aus Angst. Nicht aus Pflichtgefühl. Sondern aus innerer Klarheit.