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Eifersucht oje!


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Eifersucht & Kontrollbedürfnis in der Partnerschaft – verstehen, und was dahinter steckt, das ist eine ziemliche Challenge!

Immer wieder haben wir in der Beziehungsküche mit einem sehr unschönen Gefühl zu tun.

„Die Eifersucht“

Meist leiden nicht nur die Partner darunter, sondern am allermeisten die Personen selbst, die damit zu tun haben.

Oft ist damit auch viel Scham verbunden, was uns verzweifeln lässt.

Der Glaube, dass ein bisschen Eiersucht in einer Partnerschaft dazugehört und man daran Liebe erkennt, ist ein ziemlicher Irrtum.

Beziehung bedeutet Freiheit in Verbundenheit, es bedeutet einen guten Umgang mit Distanz und Nähe, mit Offenheit und auch das ich etwas gerne für mich behalten möchte und das, das OKAY sein darf!

Eifersucht ist also kein Zeichen von zu viel Liebe, sondern ein Hinweis darauf, dass etwas gesehen und geheilt werden möchte. Unsere Partnerschaft wird nicht sicherer, wenn wir sie enger machen. Sie wird sicherer, wenn beide Partner frei und verbunden sein dürfen.

 

Eifersucht gehört zu den stärksten und schmerzhaftesten Gefühlen in einer Beziehung.

Sie kann sich leise anschleichen oder wie ein Sturm hereinbrechen: plötzlich tauchen Gedanken auf wie Mit wem schreibt er gerade?“, „Warum braucht sie so viel Zeit ohne mich?

Dazu kommt vielleicht der Drang, das Handy zu kontrollieren, Fragen zu stellen, Grenzen zu ziehen.

Viele Paare fragen sich dann:

Ist das noch normale Sorge – oder schon ein Problem?

Und: Woher kommt dieses starke Kontrollbedürfnis eigentlich?


Eifersucht hat meist tiefe Wurzeln in früheren Bindungserfahrungen. Sie entsteht selten nur aus dem aktuellen Verhalten des Partners. Größtenteils liegt der Ursprung viel tiefer – oft in der Kindheit oder in früheren Beziehungen.


  • Unsichere Bindung:

    Wer in der Kindheit erlebt hat, dass Nähe unsicher ist – etwa durch Trennung der Eltern, wechselnde Bezugspersonen oder emotionale Vernachlässigung – entwickelt leichter Angst, verlassen zu werden.


  • Verlusterfahrungen und Verletzungen:

    Betrug in einer früheren Partnerschaft, der Tod eines geliebten Menschen oder schmerzhafte Trennungen können das Vertrauen ins Leben erschüttern.


  • Perfektionismus und Kontrollmuster:

    Wer gelernt hat, dass Sicherheit nur durch Kontrolle entsteht, überträgt dieses Muster oft unbewusst auf die Partnerschaft.


Menschen mit unsicheren und ambivalenten Bindungserfahrungen schaffen es oft nicht, einen stabilen Selbstwert zu entwickeln. Rasch stellen sich Verlust- und Versagensängste ein.

 

Auch hinderliche Glaubenssätze wie: ich bin nicht gewollt, ich bin nicht wichtig, ich bin nicht wert und werde nicht gesehen, sind schmerzhafte Begleiterscheinungen eines niedrigen Selbstwertgefühles.

 

So sagt die Eifersucht viel über die Beziehung zu sich selbst aus.

Ein schwaches Selbstwertgefühl kann Gedanken nähren wie:

„Ich bin nicht genug – jemand anderer könnte besser sein.“


Wenn das eigene Glück stark an die Beziehung geknüpft ist, fühlt sich jede potenzielle Bedrohung existenziell an. Dann kann aus Nähe Abhängigkeit werden – und aus Liebe der Drang, den anderen festzuhalten.


In der Partnerschaft spielt natürlich auch das Miteinander im Jetzt eine Rolle. Geheimniskrämerei, mangelnde Kommunikation oder ungelöste Konflikte können Unsicherheit verstärken. Alte reale Grenzverletzungen – etwa, wenn schon einmal heimlich Nachrichten geschrieben wurden, eine Affäre die Beziehung massiv erschüttert hat und alte Wunden nicht geheilt wurden, verstärken die Eifersucht und unterstützen das Kontrollbedürfnis im Negativen.

Deswegen ist ein offener Umgang mit Eifersucht und unseren Ängsten enorm wichtig, sie brauchen einen geschützten Raum in der Beziehung, wo beide fair und wertschätzend damit umgehen.

Entscheidend ist auch, ob Paare offen über Bedürfnisse, Ängste und Erwartungen sprechen können. Denn Eifersucht wird größer, wenn sie im Dunkeln bleibt.


Körper & Psyche: Wenn das Nervensystem auf Alarm steht

Auch unser Körper redet mit: Chronischer Stress, ein hoher Cortisolspiegel oder ungelöste Traumata halten das Nervensystem in ständiger Alarmbereitschaft. Das macht misstrauisch und anfällig für Kontrollimpulse. Hier helfen Achtsamkeit, Entspannung und manchmal auch therapeutische Begleitung.


Was Paare und Einzelne tun können

💛 Selbstreflexion & professionelle Begleitung– Eigene Bindungsmuster verstehen, Selbstwert stärken, alte Verletzungen bearbeiten.

💛 Offene, klare Gespräche– Nicht im Vorwurf, sondern im Bedürfnis: „Ich merke, dass ich unsicher werde, wenn …“

💛 Eigenständigkeit pflegen– Freundschaften, Hobbys und persönliche Ziele, die unabhängig von der Beziehung tragen.

💛 Nervensystem beruhigen– Atemübungen, Bewegung, Meditation helfen, den Alarmmodus zu verlassen.

 

 
 
 

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